Mobilität per Bus und Bahn

Noch sind 25 Stadtbahnhaltestellen nicht barrierefrei, noch hat nicht jede Bushaltestelle ein Wartehaus oder zumindest eine Sitzgelegenheit, noch ist die Orientierung für Menschen ohne Smartphone an vielen Stellen unmöglich. Ein seniorengerechtes On-Demand-Angebot wurde sogar beendet. Die Zahl der Ausfälle von Aufzügen und Rolltreppen muss reduziert werden, die aktuellen Ausfälle müssen bei der Fahrplanauskunft zeitnah berücksichtigt werden.

Wie stellen Sie sich ein seniorengerechtes ÖPNV-Angebot vor?

Grüne

Für uns als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Köln ist der ÖPNV das Rückgrat nachhaltiger Mobilität und muss deutlich attraktiver werden. Dabei steht die Barrierefreiheit für uns besonders im Fokus. Wir werden den ÖPNV für alle Menschen problemlos und sicher nutzbar machen. Grundvoraussetzung ist dabei, dass Haltestellen und Bahnsteige möglichst ohne technische Hilfsmittel erreichbar sein müssen, z. B. durch Rampen. Auch Sitzgelegenheiten müssen vorhanden sein. Informationen müssen barrierefrei zugänglich sein, z. B. auf Anzeigetafeln oder durch Lautsprecherdurchsagen. Defekte Aufzüge und Rolltreppen müssen umgehend repariert werden. Zudem muss die Mitnahme von persönlichen Hilfsmitteln, auch von Mobility-Scootern, möglich sein. Dies fordern wir auch in unserem Wahlprogramm. Daneben wollen wir auch auf die Deutsche Bahn einwirken, dass die Bahnhöfe und S-Bahn-Haltepunkte im Stadtgebiet barrierefrei umgestaltet werden.

FDP

Für einen seniorengerechten ÖPNV-Angebot ist es unbedingt erforderlich, dass alle Stadtbahn-Haltestellen barrierefrei umgebaut werden. Dies ist endlich von der Stadt Köln anzugehen. Die KVB hat sicherzustellen, dass die Aufzüge und Rolltreppen zuverlässig funktionieren und bei Ausfall sofort repariert werden.

Die Linke

Die Linke lehnt den beschlossenen Tunnelbau unter der Innenstadt weiterhin ab. Er würde alle Ressourcen au Jahrzehnte binden und die KVB-Krise verewigen. Stattdessen sollen die Gelder und das knappe Personal dafür verwendet werden, einen guten Service anzubieten und den ÖPNV in Köln bedarfsgerecht und zügig auszubauen – oberirdisch. Angsträume würden gar nicht erst entstehen. Viel mehr Stadtteile und Vororte müssen durch die Straßenbahn angebunden werden. Menschen mit wenig Geld sollen für 9 Euro im Monat ein Sozialticket erwerben können.

Volt Köln

Wir von Volt Köln betrachten Mobilität als ein Grundbedürfnis aller Menschen in Köln. Unter anderem setzen wir uns deshalb für einen gut zugänglichen ÖPNV ein. Im Rahmen einer inklusiven Infrastruktur sollen ÖPNV-Haltestellen für alle Menschen barrierefrei zugänglich sein. Dies soll durch stufenlose Zugänge, automatische Türen, Aufzüge sowie Leitsysteme für sehbehinderte Menschen und verständliche Beschilderung inklusive akustischer Informationen realisiert werden. Damit wollen wir auch berücksichtigen, dass nicht alle Menschen ihre Informationen über Smartphones beziehen. (Wir erkennen die Bedeutung digitaler Teilhabe an, uns ist es aber auch ein Anliegen, dass kein Digitalzwang bestehen soll. Falls ältere Menschen ihre digitalen Kompetenzen erweitern wollen, sollen jedoch spezielle Schulungsprogramme für digitale Fähigkeiten für ältere Menschen angeboten werden). Generell setzen wir uns auch für mehr Bänke im öffentlichen Raum ein. Zusätzlich wollen wir die KVB verlässlicher und besser machen. Deshalb fordern wir zum einen, dass ein großer Teil der Daten der KVB für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Dazu gehören ausdrücklich auch Statistiken über defekte Aufzüge und Rolltreppen – diese Transparenz halten wir für notwendig, um rechtzeitig über Änderungen oder Verspätungen zu informieren. Zum anderen soll das Transportangebot selbst verlässlicher, entlastet und ausgebaut werden. Zusätzliche Kapazitäten wollen wir durch autonom fahrende Straßenbahnen auf ersten Teststrecken und der Prüfung der Nutzung alter Frachtbahn-Trassen schaffen. Ebenso soll der Ausbau und die Durchsetzung von dedizierten Busspuren sowie die Optimierung von Busstrecken zur Verbesserung beitragen.

CDU

Wir stimmen dem ausdrücklich zu, dass Mobilität für alle barrierefrei und zugänglich sein muss, insbesondere für ältere Menschen. Dazu gehören für uns:

  • Barrierefreie Haltestellen sowie Wartehäuser mit ausreichenden Sitzgelegenheiten an jeder Bushaltestelle.
  • Zuverlässig funktionierende Aufzüge und Rolltreppen, deren Ausfälle zeitnah in der Fahrplanauskunft angezeigt werden müssen.

SPD

Die KölnSPD setzt sich für ein seniorengerechtes und solidarisches ÖPNV-System ein, das alle Menschen in Köln zuverlässig, barrierefrei und komfortabel befördert. Unser oberstes Ziel ist der vollständige barrierefreie Ausbau aller Haltestellen, damit Busse und Bahnen für Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen uneingeschränkt nutzbar sind. Dass das bisher noch nicht der Fall ist, halten wir für ein unhaltbares Armutszeugnis.

Zudem wollen wir die Anbindung der zentrumsfernen Stadtteile verbessern, insbesondere durch Linienverlängerungen, Schnellbusverbindungen und tangentiale Verbindungen, die auch ältere Menschen in abgelegeneren Veedeln besser erreichen. Neu entstehende Quartiere sollen von Beginn an mit dem ÖPNV erschlossen werden.

Für mehr Zuverlässigkeit sorgen wir durch Investitionen in Personal, moderne Fahrzeuge und eine bessere Wartung: Der Austausch des überalterten Wagenparks wird beschleunigt, die KVB erhält zusätzliche Kapazitäten. Damit Aufzugsausfälle und betriebliche Störungen besser kommuniziert werden können, wird auch die digitale Fahrgastinformation ausgebaut.

In den nächsten fünf Jahren wollen wir die Ticketstrukturen vereinfachen und das Deutschlandticket sozial und betrieblich stärken. Zudem sollen alle Linien bis Betriebsschluss durchfahren und der Nachtverkehr unter der Woche verlängert werden. Auch Haltestellen sollen aufgewertet werden – mit Wetterschutz, Beleuchtung und guter Aufenthaltsqualität.

Ergänzend setzen wir uns für die Rückkehr und den Ausbau flexibler „On-Demand“-Verkehre ein – insbesondere für ältere Menschen, die abends oder außerhalb des Zentrums mobil bleiben möchten. Dazu gehört auch unser Vorschlag „Halten auf Zuruf“, mit dem der Weg nach Hause auf Wunsch verkürzt und sicherer gemacht wird.